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Das Innovationszentrum der Zukunft

24.09.2013

 

Das Innovationszentrum der Zukunft

Jubiläumstagung der ADT in Berlin

 

Silberjubiläum für den Dachverband der deutschen Innovationszentren. In Berlin ist gestern die Jahreskonferenz des Bundesverbandes Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren (ADT e.V.) eröffnet worden -  25 Jahre nach seiner Gründung in Berlin. Die Zentren sehen sich als  wichtiges Saatbeet für neu entstehende, innovative Unternehmen. Auf der Tagung in Berlin, die bis Mittwoch stattfindet, liegt der Schwerpunkt aber weniger auf  dem Rückblick, sondern mehr auf den anstehenden Herausforderungen der nächsten Jahre bis 2020. Dazu zählen die Modernisierung der Infrastruktur, intensiveren Kontakt zu neuen Segmenten der Gründerszene sowie bessere Nutzung von Social Media, um die jüngere Generation zu erreichen.

Laut ADT-Präsident Bertram Dressel (Dresden) liegt die Mitgliederzahl des ADT konstant bei um die 165, die insgesamt  rund  350 Innovations- und Gründerzentren in Deutschland betreiben. Letzte neue Mitglieder sind Freital in Sachsen und Eutin. Die Zentren befinden zu 90 Prozent in kommunaler und öffentlicher Trägerschaft (u.a. Sparkassen). Ihre Aufgabe sehen sie in erster Linie in der regionalen Wirtschaftsförderung. In den Jahren seit Gründung 1988 haben gut 40.000 junge Unternehmen diese Zentren durchlaufen und 260.000 Arbeitsplätze geschaffen. Die Auslastung der Zentren liegt bei über 90 Prozent, auch in Berlin.

Einige Zentren sind baulich inzwischen „in die Jahre gekommen" und müssen renoviert, bei der IT-Ausrüstung teilweise umfassend erneuert werden. In Kassel wird deshalb jetzt ein komplett neues Innovationszentrum errichtet, mit modernster Hightech-Ausstattung, teilte Dressel mit. Dies ist auch eine Reaktion auf neue Entwicklungen in der Gründungsbranche. Zum einen haben die Hochschulen ihre Gründungsaktivitäten verstärkt, sowohl in der Lehre und studinbegleitendem Coaching, als auch bei Infrastruktur mit hochschulinternen Gründer-Laboren auf dem Campus, wie es die Humboldt-Uni im Sommer in einem ihrer Altbauten eröffnet hat. Parallel dazu gibt es von privater Seite - vor allem in der Kreativszene - in den Großstädten einen Trend zu Co-Working-Spaces und  zu Gründerzentren, die von Großunternehmen getragen oder gesponsort werden, wie es etwa der Axel Springer Verlag unterhält.

Sorge bereitet dem ADT der Rückgang der Gründeraktivitäten, vor allem im Hightech-Segment. Dressel verwies auf Statistiken, nach denen es 2001 in Deutschland  rund 7000 Hightech-Gründungen gab, die 2011 auf  1500 abgeschmolzen waren und sich 2012 auf 1300 weiter verringert hatten. Hier spiele vor allem das Finanzierungsumfeld eine Rolle, das in Deutschland  verbessert werden müsse. Der ADT-Präsident erinnerte an das „Futour"-Programm des Bundesforschungsministeriums in den 90er Jahren, das viele Hightech-Gründungen angeschoben habe. Etwas ähnliches würde heute dringend benötigt.

In einer Diskussionsrunde in den Räumen des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes in der Charlottenstraße wurde die ADT-Perspektive der nächsten Jahre in Blick genommen.abgeschritten. Klaus Plate, früherer Geschäftsführer des Technologieparks Heidelberg, unterstrich aus seiner Erfahrung, wie wichtig es für die Zentren sei, nicht nur bürotechnische Hardware bereitzustellen, sondern mehr denn je auch für „Biotope der Innovation", woe sich die kreativen Köpfe begegnen und zwanglos austauschen können. „Jedes Zentrum braucht eigentlich einen Biergarten als innovations-stimulierenden Ort", befand Plate.

Manfred Ronzheimer für InnoMonitor  Berlin-Brandenburg

http://www.adt-online.de/

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