100 Tage im neuen BMBF
27.10.2013
100 Tage im neuen BMBF„Köpenicker Appell" der GEW formuliert Forderungen
Was soll der nächste Bundeswissenschaftsminister (zuletzt alles Frauen) als nächstes tun? Auf ihrer 7. Wissenschaftskonferenz, die vom 9. bis 11. Oktober am Müggelsee in Berlin stattfand, hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) einen „Köpenicker Appell" verabschiedet, der drei zentrale Vorschläge für ein 100-Tage-Programm der neuen Bundesregierung enthält.
Als erste Maßnahme wir die „Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes" vorgeschlagen. Begründung: Die Beschäftigungspolitik für den wissenschaftlichen Mittelbau ist völlig aus dem Ruder gelaufen. Das hatte auch eine Anhörung im Bundestag im Sommer ergeben. 9 von 10 WiMis an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind nur befristet beschäftigt, die Hälfte haben Beschäftigungsverträge von unter einem Jahr. Eine Änderung des Gesetzes, die der Bund in eigener Zustädingkeit beschließen kann, sollte nach Ansicht der GEW mindestens vier Punkte enthalten. Darunter die Festschreibung von Mindestlaufzeiten der Zeitverträge, die auf jeden Fall der Laufzeit des Forschungsprojektes entsprechen sollte.
Vorschlag Nummer 2 ist die „Aktive Vergabepolitik in der Forschungsförderung". Darunter versteht die GEW, dass der Bund künftig die Vergabe von Geldern in den Wissenschaftsbereich diese an bestimmte zusätzliche Auflage bindet. Konkret sollten sich die Mittelnehmer verpflichten, einen Kodex" Gute Arbeit in der Wissenschaft" anzuerkennen und aktiv zu praktizieren. Dazu zählt die Einhaltung von Tarifverträgen oder die Vorlage eines „zukunftsfähigen Personalentwicklungs- und Gleichstellungskonzeptes".
Dritte Maßnahme ist ein „Förderprogramm für verlässliche Karrierewege in der Wissenschaft". Konkret geht es um Bundes-Mittel für Tenure-Track-Modelle, die Postdoc-Wissenschaftlern die Perspektive einer dauerhaften Beschäftigung und solidere Karrierplanung eröffnet.
Manfred Ronzheimer für InnoMonitor Berlin-Brandenburg
http://www.gew.de/Wiko2013.html