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Tomaten aus dem Ding-Dong-Dom

07.04.2014

Tomaten aus dem Ding-Dong-Dom

Der Stiftungssonntag im Radialsystem zeigte die Baufortschritte am Holzmarkt

Am Holzmarkt wächst mit gesteigertem Tempo das derzeit spannendste Stück des neuen Berlin. Im Rahmen der 5. Berliner Stiftungswoche, die gestern ganztägig zum "Stiftungssonntag" ins Radialsystem V einlud, wurden die aktuellen Baufortschritte auf dem Gelände vorgestellt, das einstmals "Mediaspree" werden sollte. Dank erfolgreichem Bürgerengagement entsteht hier anstelle anonymer Investment-Kuben nach Londoner Dockland-Muster das Modell-Areal einer neuen Sozial-Ökonomie, die anders mit Menschen, Natur und Stadt umgeht.

In einem Vortrag und einer anschließenden Führung - an der auch Stiftungswoche-Schirmherrin Christina Rau teilnahm - stellten Mario Husten und Andreas Steinhaus von der Holzmarkt plus eG Genossenschaft (www.holzmarkt.com) den derzeitigen Arbeitsstand vor. Seit letzten Dienstag liegt eine weitere Baugenehmigung vor und am Freitag wurde auch ein verwickelter Streit mit der Deutschen Bahn beigelegt. Deren an das S-Bahn-Viadukt angebaute ICE-Trasse verläuft nämlich im Luftraum zwei Meter breit über das Holzmarkt-Gelände - was gehört wem? Ein langwieriger Rechtsstreit drohte. Der Gordische Knoten wurde dann so durchschlagen: Die Bahn bekommt den Geländestreifen.(vom Land?) geschenkt und überträgt den Holzmarkt-Genossen dafür ein 75-jähriges Nutzungsrecht. Wichtig war für diese, schnell bauen zu können.

Unmittelbar am Bahnviadukt wird schon heftig am neuen Gebäude des Clubs gehämmert, der in einer einzigartigen Holzbauweise errichtet wird.

Ein anderer komplizierter Streit um den Ufersteg zwischen Radialsystem und Holzmarkt-Gelände (der früheren Bar25) dauert dagegen noch an. Hier haben sich Bezirk, Berliner Wasserbetriebe und die Wasserstraßenbehörde des Bundes in Administrationspetitessen verhakt und bewirken einen Lösungsstau.

 

Für Ostern in zwei Wochen versprach Husten die erste Öffnung des Geländes. Dann will das Temporäre Theater seinen Betrieb aufnehmen. Im sogenannten Ding-Dong-Dom, einem Glashaus, das komplett aus ausgemusterten Fensterflügeln zusammengesetzt ist, wird mit Aquaponik experimentiert: einem Verfahren des "Urban Farming", bei dem Fischzucht und Gemüseanbau in der Stadt kombiniert wird (in der Schöneberger Malzfabrik schon in Betrieb). In diesem Glasbau wird am 25.4. das nächste ehrgeizige Projekt "Eckwerk" vorgestellt: einer Kombination aus Studentenwohnheim und Technologiezentrum, das im im Dreieck nördlich der S-Bahn entsteht. 500 Studenten sollen hier Wohn- und Arbeitsfläche erhalten; von den 35.000 qm BGF sind 10-15.000 qm für innovative Gründerfirmen vorgesehen.

Ein weiteres Highlight des Stiftungssonntags war das Museumsschiff "Kurier" der Stiftung Museumshafen Berlin. Hier wurden in einer Ausstellung Ergebnisse der Initiative "Wasser bewegt Berlin" zur Umgestaltung des Spreeraumes vorgestellt. (Gesonderter Bericht folgt).

Auch am sechsten Tag wurden die Aktionen der Berliner Stiftungswoche von den Berliner Medien nicht wahrgenommen. (Dass das Interesse an diesen Informationen offenbar nicht überbordend groß ist, kommt aber auch darin zum Ausdruck, dass die solitären Berichte des InnoMonitors nicht auf der Facebook-Seite der Stiftungswoche übernommen werden. Schade eigentlich. Dafür gibt's dort Fotos satt)

Manfred Ronzheimer für InnoMonitor Berlin-Brandenburg

 


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Das Programm der Stiftungswoche: www.berlinerstiftungswoche.eu

ZN10052j

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