Neue Mikrogasturbine bei der BVG
08.05.2010
Umweltsenatorin Lompscher weiht neue Mikrogasturbine bei der BVG ein
Die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und
Verbraucherschutz teilt mit:
Berlins leistungsstärkste Mikrogasturbine steht bei den Berliner
Verkehrsbetrieben (BVG). Katrin Lompscher, Senatorin für
Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz, Andreas Sturmowski, Vorstandsvorsitzender
der BVG und Michael Geißler, Geschäftsführer der Berliner
Energieagentur, haben die hocheffiziente Anlage, die nach dem Prinzip der
Kraft-Wärme-Kopplung umweltfreundlich Strom und Warmwasser erzeugt, heute in
der BVG-Hauptwerkstatt Seestraße offiziell in Betrieb genommen. „Durch die
Mikrogasturbine reduziert das Unternehmen die CO2-Emissionen um 280 Tonnen -
das entspricht dem gesamten CO2-Jahresausstoß von rund 30 Berliner Haushalten.
Auf diese Weise trägt die BVG dazu bei, die Klimaschutzziele des Landes Berlin
zu erreichen. Der Ausbau der KWK ist ein wichtiger Bestandteil der Berliner
Klimaschutzpolitik", sagte Umweltsenatorin Katrin Lompscher.
Die mit Erdgas betriebene Mikrogasturbine mit 50 Kilowatt elektrischer und 110
Kilowatt thermischer Leistung ist Berlins erste Mikrogasturbine dieser
Größenordnung. Die kleine Maschine - Gasturbinen werden normalerweise in
Großkraftwerken eingesetzt - besteht aus einem Verdichter, einem
Wärmeaustauscher, einer Brennkammer sowie aus einer Turbine mit Generator. Alle
rotierenden Teile befinden sich auf einer luftgelagerten Welle, die sich mit
bis zu 96 000 Umdrehungen pro Minute dreht. Errichtet und finanziert wurde die
Mikrogasturbine von der Berliner Energieagentur mit Förderung durch den Berliner
Energiefonds. Die BEA übernimmt auch die Verantwortung für den effizienten und
störungsfreien Betrieb sowie sämtliche Reparaturen und Instandsetzungen in den
nächsten zehn Jahren.
Einsatzgebiet der Anlage ist die 10.700 m² große Werkstatthalle der BVG. Hier
werden U-Bahn-Waggons nicht nur repariert und gewartet, sondern in einer
Waschanlage auch regelmäßig gesäubert. „Wegen ihres spezifischen
Einsatzgebietes stellen Mikrogasturbinen besonders für Gebäude, in denen
technologische Prozesse mit hohen Wassertemperaturen verbunden sind, eine
innovative Lösung dar", erklärte BEA-Geschäftsführer Michael Geißler.
„In Berlin gibt es über 1.000 Industriebetriebe und daher ein großes Potential
für diese Technologie."
Die in Ergänzung zu einer bestehenden Heizung erzeugte Wärme der
Mikrogasturbine deckt die jährliche Grundlast der U-Bahn-Hauptwerkstatt. Der
erzeugte KWK-Strom wird als Überschussstrom in das öffentliche Netz
eingespeist. „In den vergangenen Jahren haben wir massiv in den Ausbau und die
Erneuerung unserer Verkehrsanlagen investiert", erläutert BVG-Chef Andreas
Sturmowski. „Für die BVG ist die Installation der Mikrogasturbine
daher eine wichtige Ergänzung unserer nachhaltigen Bemühungen um den
Klimaschutz".
Die Mikrogasturbine ist das erste von insgesamt vier Modellprojekten, mit denen
die Initiative "KWK Modellstadt Berlin " dazu beitragen möchte,
Berlins Spitzenplatz im Bereich der KWK-Technologie sowie -Anwendung zu
festigen. Gemeinsam klären die Berliner Energieagentur, die GASAG, Vattenfall
und die Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz die
Berliner Öffentlichkeit über die Technik und ihre Vorteile auf und wollen so
zum Ausbau des KWK-Anteils beitragen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kraftwerken
kombinieren Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung die Strom- mit der Wärmeerzeugung.
Dieses Prinzip findet sowohl bei zentralen Heizkraftwerken in Kombination mit
Fernwärmenetzen als auch bei dezentralen Anlagen, sogenannten
Blockheizkraftwerken (BHKW) Anwendung. Auch bei der Mikrogasturbine handelt es
sich um eine dezentrale KWK-Anlage.
Mitteilung vom: 03.05.2010, 13:10 Uhr - auch hier zu lesen
Rückfragen: Dr. Marie-Luise
Dittmar
Telefon: 90252153
