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20 Jahre im Dienste der brandenburgischen Wirtschaft

31.05.2010

 

 

 

20 Jahre im Dienste der brandenburgischen Wirtschaft

 

Pressemitteilung vom 28.05.2010

http://www.uv-brandenburg.de/v3/presseinfo_detail.php?pressemitteilung_id=13166

 

 

Der Unternehmerverband Brandenburg e. V. begeht am 29.Mai 2010 mit einer festlichen Mitgliederversammlung im Dorint Hotel Sanssouci in Potsdam das 20-jährige Jubiläum seines Bestehens. Gegründet 1990 vertritt der Unternehmerverband brandenburgweit die Interessen von 4.300 klein - und mittelständischen Unternehmen gegenüber der Politik und bietet in der Solidargemeinschaft vielfältige Möglichkeiten des Engagement für den Unternehmer(in).

Hauptgeschäftsführer Roland Kleint betonte vorab, dass der UV auf 20 Jahre erfolgreiche Arbeit als Lobbyist des Mittelstandes in unserer Region zurückblicken kann. Vor allem sei hier neben der regionalen Vernetzung der Unternehmen untereinander, die Arbeit an Gesetzesinitiativen wie dem Kapital für Arbeit, dem Unternehmerkapital oder jüngst der Anwendung von Regelungen zur Kurzarbeit auch für Jungfacharbeiter genannt. In seiner zukünftigen Arbeit will sich der Verband unter anderem für eine weitere starke Vereinfachung und Beschleunigung von Verwaltungsverfahren, eine weiterreichende steuerliche Begünstigung von Gewinnen, die in den Unternehmen der KMU belassen werden sowie für eine stärkere Berücksichtigung und Durchsetzung nationaler wirtschaftlicher Interessen in den EU-Gesetzgebungsverfahren einsetzen. Kleint betonte, dass hier besonders die Politik gefordert ist um ein rechtzeitiges Einbringen der Interessenvertretung zu ermöglichen.

Als Gäste begrüßt der Verband den Präsidenten des brandenburgischen Landtages Gunther Fritsch, den brandenburgischen Wirtschaftsminister Ralf Christoffers und den Oberbürgermeister der Stadt Potsdam Jann Jakobs sowie Vertreter befreundeter Unternehmerverbände. Den Tag beschließt der 2. Brandenburgische Unternehmerball, der unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Matthias Platzeck steht.
 

 

http://www.uv-brandenburg.de

 

 

 

„20 Jahre im Dienste der brandenburgischen Wirtschaft ".

Es gilt das gesprochene Wort!

Rede des Präsidenten des Unternehmerverbandes Brandenburg e. V. Eberhard Walter zur Mitgliederversammlung 2010 in Potsdam

Liebe Mitglieder, sehr geehrte Gäste,

ich begrüße Sie auf das herzlichste zu unserer jährlichen Mitgliederversammlung des Unternehmerverbandes Brandenburg e. V. hier im Hause des Dorinth Hotels Sanssouci Potsdam/Berlin. Danke für Ihr zahlreiches Erscheinen zu der für uns doch ungewöhnlichen Stunde am frühen Sonnabendnachmittag. Aber Sie wissen, dass anlässlich des 20 jährigen Bestehens des Verbandes heute Abend der Unternehmerball stattfindet, so dass wir uns in Ihrem Interesse zu dieser zeitlichen Abfolge entschlossen haben.

Zuerst gestatten Sie mir an dieser Stelle hier in Potsdam einen kleinen Exkurs in die brandenburgisch-preußische Geschichte, welche keine 500 Meter hier von diesem Ort entfernt (im Schloss Sanssouci) geschrieben wurde.

Im Sommer 1740 bestieg Friedrich der II. den Thron und schon im Dezember überfiel er ohne Grund und ohne Warnung Schlesien und überzog die Kaiserin Maria Theresia mit Krieg. Sein Motiv: Sein armes Land bestand aus vielen Flicken; wenn er mitspielen wollte im Kreise der Großen, musste er sich die Macht, die er von Haus aus nicht besaß, zusammenrauben, gleich, mit welchen Mitteln (auch Großbritannien hatte ja sein Weltreich nicht „geschenkt bekommen"). Ausgedehnte Ländereien und Schlachtenruhm, das war es, woran das Ansehen der Monarchen damals gemessen wurde. Vertragsbrüche, Koalitionswechsel, Überfälle auf den Nachbarn, das verursachte niemandem Kopfzerbrechen.

Seine beiden Testamente von 1752 und 1768 sind umfangreiche Kompendien, die Aufschluss über die Lage des preußischen Staates geben und über die Bestrebungen des Königs. In beiden Fällen lautet der erste Satz: „Es ist Pflicht jedes guten Staatsbürgers, seinem Vaterland zu dienen und sich bewusst zu sein, dass er nicht für sich allein auf der Welt ist, sondern zum Wohl der Gesellschaft beizutragen hat." Er selbst sah sich als „Fürst, als erster Diener des Staates", für den der Inbegriff der Pflicht die Wohlfahrt der Untertanen ist.

Darin stecken viele Parallelen, auch zur heutigen Zeit. Es herrscht Krieg im Finanzsektor mit allen Schäden weltweit und da sind Überfälle auf den Nachbarn sichtbar - nur mit anderen Mitteln. Ich komme im Verlaufe meiner Rede noch darauf zurück.

Sie als Unternehmer vermerken angesichts dieser geschichtsträchtigen Umgebung aber auch - wer mitreden will, wer seine Interessen durchsetzen will, wer berücksichtigt sein will, auch wenn er gerade nicht in unmittelbarer Nähe steht, der braucht Macht, oder lassen Sie mich es besser Einfluss nennen. An dieser Aussage kommen auch Mittelständler nicht vorbei.

Das Ziel der Arbeit der im Unternehmerverband vereinigten Mitglieder bestand in den vergangenen 20 Jahren darin, sich diesen Einfluss in der Wirtschaftspolitik zu erarbeiten und wird in den nächsten 20 Jahren darin bestehen, diesen zu erhalten und weiter auszubauen. Nur wer als Interessenvertreter des oft zerrissenen Klein- und Mittelstandes vor allem hier bei uns im Osten der Republik erfolgreich sein will, darf keine Mühen und Anstrengungen scheuen, um vor den Augen und Ansprüchen der Unternehmer(innen) zu bestehen. Unser Verband  - als Spiegelbild unserer kleinteiligen brandenburgischen Wirtschaft  - durchlebte und durchlebt Tiefen und Höhen, wie könnte es auch anders sein. Unternehmen und Vereinigungen aller Branchen schenken uns ihr Vertrauen.

Ein Vertrauen, das immer aufs Neue erworben und bestätigt werden muss. Wir sehen unseren Verband als Dienstleister für die Interessen der Unternehmen, die uns ihr Vertrauen schenken und das meist schon über viele Jahre.
Stellvertretend seien nur genannt:

Marciniak & Sohn OHG Altdöbern - 1990

Sparkasse Spree-Neiße - 1990

LOEWA Gebäudeservice Cottbus - 1991

Signal- Iduna - 1991

Versicherungsmakler Wilfried Baumert Spremberg - 1991

Patentanwalt Holger Hanelt 1991

H+N Gering Malerbetrieb Schwarzheide - 1992

STIC Strausberg - 1993

Märkischer Partyservice Stahnsdorf - 1994

Patentanwalt Jürgen Hengelhaupt Berlin - 1994

Brandenburgische Automobile GmbH Potsdam - 1995

Ulbrich & Wilke GmbH Oranienburg - 1995

Gestatten Sie mir an dieser Stelle auch einen kurzen 20-Jahresrückblick, der gerade so bibliografischen Ansprüchen genügen könnte, aber dem breiten Handeln und Ihrem Engagement gar nicht gerecht werden kann.

Am 15.1.1990 gab es einen Gründungskongress des UV der DDR in der Berliner Kongresshalle, am 28.2.1990 wurde die Sektion Cottbus mit seinem Präsidenten Herrn Judek und ab November des gleichen Jahres mit seinem Hauptgeschäftsführer Herrn Schwarzenberger gebildet. Kurz zuvor führte der UV bereits am 25./26.2.1990 das 1. Existenzgründerseminar in Cottbus durch. Man wollte keine Zeit verlieren, alles stand unter einer unglaublichen Dynamik von Veränderungsanpassung. 1991 erfolgte eine Umwandlung, aus der Sektion Cottbus des UV wurde der UV Brandenburg e. V.
Das Versorgungswerk feiert im kommenden Jahr sein 20-jähriges Bestehen, es wurde am 7.8.1991 gegründet.1991-1992 wurden Geschäftsstellen des UV in Bernau, Fürstenwalde und Frankfurt gebildet, 1993 folgte die Geschäftsstelle in Potsdam, 1994 in Königs Wusterhausen. Unser UV Journal erschien im Dezember 1995 erstmals. Arbeitskreise begleiteten und unterstützen das Präsidium und damit auch die Mitgliedschaft auf neuen Wegen. Beachtlich ist, dass der erste AK seiner Art „Ökologie 2000" hieß und 1995 gegründet wurde. 1996 waren wir im Gespräch mit Bundeswirtschaftsminister Rexrodt, 1998 mit Bundesaußenminister Dr. Genscher. Im Jahr 2000 wurde der AK Mittelstandspolitik ins Leben gerufen und wir feierten in Anwesenheit von MP Dr. Stolpe unser 10-jähriges Bestehen. 2001 übernahm an der Spitze des UV Herr Walter das Ruder, ein Jahr später folgte Herr Kleint als Hauptgeschäftsführer.

Die Entwicklung der neuen Leitlinien des UV - also des „Handlungsfadens" folgte 2002 ebenso, wie unser erster Internetauftritt.

Das UV Journal erhielt ein modernes Gesicht, wurde vielfältiger und als Journal der Unternehmer für Unternehmer ausgeprägt, das Corporate Design des UV verändert. 2004 kam es zur Gründung der Interessengemeinschaft ostdeutscher Unternehmerverbände und Berlin, die Mittelstandsvereinigung Bernau wird 2005 für eine Zusammenarbeit gewonnen. Ihr folgten der UV Uckermark und weitere örtliche Mittelstandsgruppierungen landesweit. Der LAK Mittelstandspolitik arbeitet 2006 am Gesetzgebungsverfahren „Unternehmerkapital" mit und bietet neue Veranstaltungen an, darunter 2007 den „Brennpunkt Mittelstand". Das Treffen mit französischen Unternehmern im Roten Rathaus in Berlin und dem französischen Botschafter war ein Höhepunkt 2008 und ließ uns zugleich erkennen, dass wir auch der Landwirtschaftsbranche innerhalb des UV mehr Augenmerk widmen müssen. Mit einer Jungfacharbeiterregelung 2009 endet eine Initiative des UV nach Gesprächen mit der Landes- und Bundesregierung vor dem Hintergrund von krisenbedingter Kurzarbeit in den Unternehmen. Die künftige Politik der Landesregierung erläuterte im Herbst 2009 MP M. Platzeck vor Unternehmern bei einem Unternehmertreffen in Potsdam. Mit den 8 Leitsätzen zum Wertekonsens werden im Januar dieses Jahres die Leitlinien um ein Bekenntnis zu moralisch-ethischem Handeln seiner Mitglieder ergänzt.

Am Datum 21. Juni 2010 um 18.00 Uhr - wird im Hotel am Motzener See eine Unternehmerlounge mit Herrn Ralf Christoffers, Minister für Wirtschaft- und Europaangelegenheiten des Landes Brandenburg stattfinden. Entschuldigen Sie bitte den Telegrammstil, man kann über jedes zurückliegende Jahr einen Roman schreiben, auch Trauriges und Lustiges berichten, vor allem aber vom ehrenamtlichen Engagement, auch und vor allem der Präsidien.

Sehr geehrte Unternehmerinnen und Unternehmer,
das Prinzip unserer Zusammenarbeit mit der Politik, ob in Kommune, im Land oder unter dem gemeinsamen Dach der Interessengemeinschaft Ostdeutscher Unternehmerverbände und Berlin im Rahmen des Bundes war und ist es, immer Forderungen mit abgestimmten und machbaren Lösungen zu versehen. Ein Prinzip, das uns oft wohltuend von Mitbewerbern unterscheidet.
Ergebnis dieser Herangehensweise ist ein mehr und mehr beständiger Austausch von Informationen, Einschätzungen und Standpunkten vor allem auf wirtschaftspolitischem Gebiet, aber auch zu tangierenden Problemkreisen. Diese anstehenden Aufgaben versucht der Verband durch die Arbeit in den Landarbeitskreisen Mittelstandspolitik, Innovative Technologien, Schule-Wirtschaft, Dienstleistung und Tourismus-Regionalentwicklung aufzugreifen und einer Lösung zuzuführen.
Gedankt sei hier besonders dem Engagement wie den bewährten Arbeitskreisleitern Lothar Starke und Monika Schefuhs, aber auch den Neueinsteigern Eva-Marie Meißner, Reinhard Schulze und Uwe Philipps.

Besondere Handlungsfelder im Jahre 2009 waren für uns:


Ich kann heute einschätzen, dass wir die Ziele, die wir uns im Jahre 2009 gestellt haben, zu großen Teilen erreicht haben. Eine Anmerkung zur aktiven Mitgliedergewinnung. Die Werbung für die Mitgliedschaft in unserer wichtigen Gemeinschaft muss Aufgabe jeden Mitgliedes werden, zumal wie jeder weiß eine wachsende, ständig erstarkende Mitgliedschaft das Unterpfand für die Wahrnehmung im politischen Raum ist und nicht zuletzt die finanzielle Stärke und damit Flexibilität unserer Handlungen ganz wesentlich prägt. Entscheidend sind hier die langjährigen persönlichen Kontakte und die Zusammenarbeit, wie sie untereinander gelebt und gepflegt werden. Hier haben wir die Ziele in 2009 verfehlt. Die Mitgliedsgewinnung muss auf breiteren Schultern ruhen, so unser Fazit.
Wichtig ist weiterhin auch, dass wir im Interesse der gemeinsamen Aufgabe des Verbandes im Land Brandenburg, regionale Interessen von Einzelpersonen und Gruppen und deren Abhängigkeit voneinander, richtig einordnen. Sonst ist uns die Sicht auf die die Breite unserer Basis betreffenden, veränderungswürdigen Sachverhalte genommen. Erschwerte Prioritätensetzung und das Ausbleiben unserer Wirksamkeit im politischen Raum gilt es zu vermeiden. So gesehen ist das Ausstreiten der Themen im Präsidium ein wichtiger Arbeitsprozess. Unser Präsidium steht für die „Brücken" zwischen den Verbandsbezirken und Regionen und ich selbst werde nicht müde, ein Auseinanderdriften der Unternehmerschaft in Grundsatzfragen nicht zuzulassen.

Die vierteljährlich durchgeführten Präsidiumssitzungen und der traditionelle jährliche Workshop des Präsidiums dienen neben der Organisation des ganz normalen Verbandslebens, der Kontrolle und Analyse, was verbessert werden muss, um den Verband noch attraktiver für die Mitglieder zu machen und zu klären, wie der Einfluss im kommunal- und landespolitischen Raum auf ein noch höheres Niveau gehoben werden kann. Tabus gibt es nicht, jede neue Idee wird zugelassen, Varianten diskutiert, Lösungen auf den Weg gebracht. Wie ich denke ein gutes Prinzip.
Die im jährlichen Workshop diskutierten Schwerpunkte und möglichen Richtungen der Entwicklung des Verbandes flossen nach Vorlage im Präsidium dann natürlich in die praktische Verbandsarbeit und damit die Arbeit der Geschäftsstellen und Landesarbeitskreise ein.
Dafür steht die Initiative des UV zur gesetzlichen Regelung der Weiterbeschäftigung von Jungfacharbeitern im Rahmen der Kurzarbeit in ihren Lehrbetrieben (Übernahme geplant) im Bundesmaßstab. Ein über Monate geführter zehrender Prozess.
Dafür steht unser fortwährendes Engagement im Rahmen der Arbeit der Interessengemeinschaft Ostdeutscher Unternehmerverbände und Berlin, wo es wie in der Politik immer schwierig ist, die Einzelinteressen der 7 Mitgliedsverbände so unter einen Hut zu bringen, dass eine effiziente und zielgerichtete Arbeit auf Bundesebene möglich ist und bleibt. Arbeitsgrundlage bildet hier nach wie vor unser gemeinsam im Jahr 2005/2006 entwickeltes Positionspapier, dass ständig aktualisiert und an die Besonderheiten der einzelnen Unternehmerverbände angepasst, Richtschnur des gemeinsamen Handelns nach innen und außen sein soll.
Dafür steht unsere Entwicklung in der Fläche und Stärkung besonderer Standorte. Seit vergangenem Jahr verfügen wir über neue Repräsentanzen in Brandenburg an der Havel und Oranienburg, Ansprechpartner in Beeskow und Eisenhüttenstadt und durch Einsatz eines Geschäftsführers im VB Frankfurt stärken wir diesen im Mitgliederbereich sich dynamisch entwickelnden Verbandsbezirk.

Dafür steht unsere ständig aktuelle Öffentlichkeitsarbeit, verbreitet über unsere vorrangig genutzten Medien wie die Homepage des UV und unser Unternehmerjournal mit seinen stets frisch aufbereiteten Themen.
Hier an dieser Stelle möchte ich mir wünschen, dass unsere Mitglieder viel mehr die Gelegenheit ergreifen und diese Sprachrohre des Verbandes zu nutzen, um über sich und die sie bewegenden Themen zu berichten und auch andere Mitgliedsunternehmen von den gemachten Erfahrungen profitieren zu lassen, oder z. B. Ausschreibungen anzusehen oder selbst hinein zu stellen.
Ich kann Ihnen berichten, dass wir in Kürze mit einer thematisch völlig überarbeiteten und mit modernem Nutzungs- und Sicherheitsstandard versehenen Homepage im Netz seien werden. Herzlich Dank dafür der Unternehmerin Birgit Jaslau und ihrem Team für die ausgezeichnete Umsetzung in gewohnter Qualität.
Es sei hier auch einmal erwähnt, dass Frau Jaslau seit mehr als 13 Jahren die Öffentlichkeitsarbeit des UV maßgeblich prägt.

Wir organisierten und führten 2009 2 bis 3 Veranstaltungen monatlich in jedem Verbandsbezirk durch, im Berichtzeitraum waren es 87 Veranstaltungen, zu denen wir insgesamt etwa 1800 Unternehmer begrüßen konnten. Unter den heutigen Bedingungen der „Informationsüberfütterung" ein ordentliches Ergebnis. Heißt es doch, dass Thema und Ort in der Regel so gewählt waren, dass sie Interesse weckten. Dafür den Geschäftsführern, Repräsentanten und Arbeitsgruppenleitern vor Ort meinen herzlichen Dank. Jedoch wäre alles nichts ohne das engagierte Wirken der Vizepräsidenten und aktiven Mitglieder.
Die Arbeit im Verbandsbezirk Potsdam unter Führung des 1.Vizepräsidenten Gerhardt Engel zeichnet sich durch eine klar strukturierte und organisierte Tätigkeit aus. Besonders durch solche Veranstaltungen wie den Logistiktag Genshagen, die Technologietage Teltow und Schönefeld werden markante Eckpfeiler in der Region eingeschlagen. Besonderen Dank hier an die Herren Thomas Spohn, Michael Goldschmidt, Gerhardt Engel, Lothar Starke und den mittlerweile nicht mehr ganz neuen Bezirksgeschäftsführer Hans-Dietrich Metge.
Für den Verbandsbezirk Frankfurt (Oder) seien hier besonders der Vizepräsident Norbert Kelling, Frau Ingrid Andres, Frau Sylvia Dittrich und die Herren Sascha Pohlan, Wolfgang Karaschinski und Detlef Rennspieß genannt, deren Arbeit im vergangenen Zeitraum vor allem in der Neuorganisation von Strukturen für den Verband und der Forcierung der Mitgliedergewinnung ihren Schwerpunkt hatte. Aufgabe ist es nun, den Erfolg zu stabilisieren und das entgegengebrachte Vertrauen der gewonnenen Mitglieder durch gute Betreuung zu rechtfertigen.
Im Verbandsbezirk Cottbus konnten unter Führung von Vizepräsident Olaf Wagler die Strukturen verbreitert und stabilisiert werden. Die schöpferische Arbeit in den Landesarbeitskreisen Mittelstandspolitik und Schule-Wirtschaft wurde aktiviert und zu regelmäßigen Veranstaltungen entwickelt. Hervorzuheben sind hier neben Herrn Olaf Wagler und der bereits genannten Frau Birgit Jaslau, Herr Holger Hanelt und Herr Dr. Christoph Cattien, die auch im Rahmen des Gesamtverbandes den Mitgliedern mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Sehr geehrte Mitglieder, sehr geehrte Gäste!
Die Entwicklung des Unternehmerverbandes Brandenburg e. V. kann nicht losgelöst von der wirtschaftlichen Entwicklung im Land gesehen werden. Will man der großen Politik und der Masse ihrer Verkünder glauben, haben wir hier im Osten noch einmal Glück gehabt. Offiziell heißt es, dass die ostdeutsche Wirtschaft durch den Verlauf der globalen Finanzmarkt- und damit einhergehenden Wirtschaftskrise weniger stark betroffen ist (-2,9 %) als die westdeutschen Bundesländer (-5,4 %). Gravierende regionale Unterschiede sowohl im Osten als auch im Westen sind hier eingeschlossen - die Spannweite reicht hier von -0,7 % bis 7,9 %.

Die exportorientierten Branchen, hier zum Beispiel der Fahrzeug- und Maschinenbau mit Export- Quoten von 50-60 % sind in Ost und West gleichermaßen von Einbrüchen betroffen. Die Ernährungsindustrie, im Osten der umsatzstärkste Zweig, ist bei 13 % Exporten und enger Konsumabhängigkeit bislang kaum betroffen.
In der Bruttowertschöpfung erwirtschaften im westlichen Bundesgebiet das verarbeitende Gewerbe und Unternehmensdienstleister 54,1 %, bei uns beträgt deren Anteil noch 45,4 %. Das verarbeitende Gewerbe hat zwar eine deutliche Annäherung erzielt, aber erst ¾ des westdeutschen Niveaus erreicht.
Das heißt, die Krise hat aus dieser Sicht schwächere Auswirkungen. Das verarbeitende Gewerbe in Ostdeutschland war aufgrund der sehr dynamischen Entwicklung der letzten Jahre (2001 bis 2008 höheres Wachstum als im Westen) zu Beginn der Krise in einer stabileren Verfassung. Insgesamt schätzt zum Beispiel der Ostdeutsche Bankenverband ein, dass die ostdeutsche  Wirtschaft aufgrund der vergleichsweise stärkeren Binnenmarktorientierung weniger vom krisenbedingten Wegbrechen der so genannten Auslandsnachfrage betroffen ist, als die Wirtschaft der westdeutschen Bundesländer. Ausnahmen bilden hier natürlich wieder die Branchen, die stark exportabhängig sind.
Ob die Talsohle durchschritten ist, bleibt angesichts der jüngsten Entwicklungen in der Europäischen Union und den sich daraus ergebenden weiteren Belastungen des Steuersäckels zu bezweifeln. Die Steuereinnahmen und mögen sie auch steigen, erscheinen auf Jahre hinaus gebunden und schränken damit die Tätigkeit des Staates als größtem Investor ein. Bleibt zu hoffen, dass endlich die lange schon bestehenden Fehlentwicklungen der globalen Finanzmärkte effektiv bekämpft und beseitigt werden, sind sie doch - neben der Haushaltspolitik der Länder - die wahren Ursachen für die Krise.
In den letzten vierzig Jahren hat sich der Geldwert vervierzigfacht, der Warenwert nur vervierfacht, das bedeutet, es ist zehnmal soviel Geld im Markt als Ware vorhanden ist Spannend bleibt, wie man dem künftig begegnen wird. Das Anwerfen der Gelddruck-Maschinen hilft da wohl nicht weiter.
Die Kosten der Krise sind immens, die wahren Kosten ergeben sich aber aus dem Verlust von Wachstum und der hinterlässt tiefste Spuren in den öffentlichen Haushalten. Das Ansehen der Finanzmarkt-Player ist auf Tiefstände gesunken und das Vertrauen in Markt und Wettbewerb lädiert. Der Ruf nach dem Staat ist heute allgegenwärtig. Was für eine Kehrtwende! Jahrzehntelang hatte der Staat sich langsam, aber sicher, aus der Wirtschaft zurückgezogen. Der Wettbewerb, der Markt sollte es richten. Der Ruf nach regulierenden Eingriffen ist derzeit außergewöhnlich groß und verspricht viel Beifall. Insbesondere wenn es darum geht, die vermeintlichen Verursacher der Krise an den Rettungskosten zu beteiligen. Hier gilt es doch fein zu unterscheiden. Eine pauschale Bankenabgabe, die auch die regionalen mittelständischen Banken einbeziehen, lehnen auch wir ab, die regional orientierten Genossenschaftsbanken und Sparkassen haben die Krise weder verursacht, noch davon profitiert und schon gar nicht haben sie staatliche Hilfen in Anspruch genommen. Auch das muss einmal klar und deutlich ausgesprochen werden.
Die Exzesse des globalen Kapitalmarktes in der Vergangenheit waren nur möglich, weil die Währungen nach der Abkehr von jeglicher Deckung zurzeit Papierwährungen mit faktisch unbeschränkten Geldschöpfungsmöglichkeiten ohne Zwang zur Rückführung und nicht sachwertunterlegte Währungen sind. In der Zukunft kann der globale Kapitalmarkt in der derzeitigen Struktur auf der Basis von Papierwährungen, insbesondere des Dollars, zur nächsten Weltwirtschaftskrise führen. Wahrscheinlich wird auf Grund schlechter Erfahrungen irgendwann niemand mehr bereit sein, Papiergeld entgegenzunehmen... Warum also wird das Papier nicht anders unterlegt, indem z.B. nicht der US $ allein Leitwährung, sondern eine Art realwirtschaftlich gekoppelter „Transfer-Dollar" gebildet aus dem Verbund der G 20-Staaten eingeführt wird. Aber mein globaler Blick verstellt sich von selbst, erst einmal muss der EURO überleben. Der Vorgang im Euroraum hat kein Geschichtsbeispiel, ist Neuland und doch so wichtig, weil existenziell. Das politische Hick- Hack drum herum ist dumm. Eine klare Führung und Beruhigung der Märkte ist wichtig - gepaart mit dem Augenmaß für die eigenen Quellen der Wertschöpfung und die Menschen, den sozialen Frieden und die Zukunft.

Sehr geehrte Damen und Herren,
unsere heutige Veranstaltung steht unter Motto: 20 Jahre im Dienste der brandenburgischen Wirtschaft.
Angesichts der dramatischen wirtschaftlichen Verhältnisse in der brandenburgischen, der gesamtdeutschen, aber auch vor allem der internationalen Wirtschaft kann es hier und heute aber nicht nur darum gehen, zu spiegeln welche Erfolge wir in den zurückliegenden 20 Jahren erreicht und erkämpft haben. Ja auch dass ist natürlich wichtig. Hier und heute sollen und müssen wir uns zuvorderst darüber verständigen, wie wir den ständig wachsenden wirtschaftspolitischen Veränderung zuallererst hier bei uns begegnen und welche Unterstützung wir uns gegenseitig geben können oder von anderer Seite (der Politik) benötigen.
Heute vor 56 Jahren haben Sir Edmund Hillary (Neuseeland) und der Sherpa Tenzing Norgay als erste Menschen den Mount Everest, den höchsten Berg der Erde (8.848 m) bezwungen. Auch wir wollen etwas bezwingen. Allerdings keinen Achttausender. Aber einen Berg von Arbeit haben wir schon vor uns. Wohl wahr. Aber das ist ja gerade die Herausforderung. Wie war das mit dem Bergsteiger Hillary? Man hat ihn gefragt: „Warum besteigen Sie den Mount Everest?" - Seine lakonische Antwort:  „Weil er da ist."
Rückgrat des wirtschaftlichen Aufschwunges, Arbeitsplatzbeschaffer - so oder ähnlich werden die wirklichen klein- und mittelständischen Betriebe seit Jahren von der Politik verbal hofiert. Doch wenn es darum geht, geeignete Rahmenbedingungen zur Entfaltung ihrer unternehmerischen Aktivitäten auf den Weg zu bringen, bleiben ihre Interessen zu oft noch im Parteienstreit auf der Strecke. Der eigenkapitalschwache ostdeutsche Mittelstand (Ausnahmen bestätigen die Regel) ist davon in ganz besonderer Weise betroffen.
Der Mittelstand braucht einen effektiven Staat für eine gleichbewertete Aufgabenverteilung der am Wirtschaftsleben beteiligten Institutionen. Ein starker Staat und eine florierende Wirtschaft lassen sich vereinen. Es darf über dieses notwendige Maß Ordnungspolitik keine ausufernde Bürokratie zugelassen werden. Überproportionale Regulierungen sind schädlich für eine flexible Wirtschaft. Das Gleichgewicht muss bestehen und gelebt werden. Die Politik muss sich mehr um den Mittelstand kümmern, darf nicht mehr vordergründig auf die Konzerne ausgerichtet sein. Ausschreibungen müssen den Mittelstand unterstützen und nicht nur an der Kapitalkraft orientiert sein.

- Wir brauchen Förderungen und Subventionen, aber sie müssen reduziert werden.

- Es geht um mehr Eigenverantwortung und Wettbewerb.

- Reformen anzugehen heißt, Unternehmen Vertrauen in eine nachhaltige Politik zu vermitteln.


Wichtig für die Politik ist, folgende Punkte zu berücksichtigen:

Folgerichtig konzentriert sich die Arbeit des Unternehmerverbandes Brandenburg und damit auch der Interessengemeinschaft der Ostdeutscher Unternehmerverbände und Berlin auf folgende Themen:

01. Wir treten für Tariffreiheit von KMU bis 250 Beschäftigte ein und sind gegen ad hoc und pauschal verordnete Mindestlöhne.
02. Wir sind für eine schrittweise, langfristige und bewertbare Herabsetzung der Lohnnebenkosten und für den zügigen Umbau der sozialen Sicherungssysteme.
03. Wir sind für die Fortsetzung des Solidarpaktes und Neuordnung der Förderpolitik.
04. Wir sind für die stärkere Berücksichtigung und Durchsetzung nationaler wirtschaftlicher Interessen in den EU-Gesetzgebungsverfahren.
05. Wir fordern die steuerliche Begünstigung von Gewinnen, die in den Unternehmen der KMU belassen werden.
06. Wir sind für die starke Vereinfachung und Beschleunigung von Verwaltungsverfahren.
07. Wir fordern Augenmaß bei anstehenden Sparpaketen der Bundes- und Landesregierungen und die sachgerechte Abwägung ihrer Wirkungen auf das Rückrat der Gesellschaft - den Mittelstand!

Unsere Arbeitschwerpunkte im Verband für die Jahre 2010/2011 sind:

- intern zuerst die Entwicklung und Festigung der verbandseigenen Strukturen,
- wesentliche Intensivierung der Förderung von Innovation, Forschung und Bildung,
- sowie zielgerichtete Überleitung der Ergebnisse in die Praxis und
- den schnelleren und zielgerichteten Bürokratieabbau in Land und Bund.

Zum Schluss meiner Ausführungen möchte ich Ihnen allen hier für Ihre geleistete Arbeit danken. Besonderer Dank gilt meinen Präsidiumsmitgliedern, dem Hauptgeschäftsführer, den Geschäftsführern, Landesarbeitskreisen und Repräsentanten. Lassen Sie mich meine Ausführungen mit einem Zitat des Unternehmers Hans Knürr beenden:
„Der Unternehmer, der diesen Namen verdient, sieht den Markt nicht wie die Nomaden lediglich als Weideplatz, welcher abgegrast und dann verlassen wird, sondern denkt vielmehr, wie ein Pionier, der das urbar gemachte Land beackert, bebaut und zu immer neuen Fruchtfolgen bringt. In seiner Markttätigkeit folgt er nicht nur der Entwicklung, vielmehr will er sie gestalten. So sind durch echte innovative Leistungen immer wieder umweltverändernde Märkte aufgebaut worden."

In diesem Sinne, meine Damen und Herren: Lassen Sie uns Gutes bewahren und Neues hinzufügen!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

 

http://www.uv-brandenburg.de/v3/index_01.htm

 

 

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http://www.mwe.brandenburg.de/sixcms/detail.php?id=452054

 

 

Christoffers fordert wirkungsvolle Regulierung der Finanzmärkte

20 Jahre Unternehmerverband Brandenburg: Wirtschaftsminister würdigt Leistungen

Brandenburgs Wirtschaftsminister Ralf Christoffers hat „wirkungsvolle Maßnahmen zur Regulierung der Finanzmärkte" gefordert. Er setze darauf, dass „alle Verantwortlichen die richtigen Schlüsse aus den Krisen der vergangenen Jahre ziehen", sagte der Minister bei der Feier des 20-jährigen Bestehens des Unternehmerverbandes Brandenburg in Potsdam.

In den ersten Monaten dieses Jahres hätten sich die Anzeichen für eine konjunkturelle Erholung gemehrt, so Christoffers. Beispielsweise habe sich die Auftragslage der brandenburgischen Industrie im ersten Quartal 2010 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um rund 27 Prozent verbessert. „Ich hoffe, dass mit dem Euro-Stabilisierungsprogramm eine Verschärfung der Währungskrise abgewendet werden kann. Denn die aktuelle Eurokrise birgt die Gefahr, dass der konjunkturelle Aufschwung gebremst wird", sagte Christoffers.

Das Fundament der brandenburgischen Wirtschaft habe sich bisher in der Krise aber als sehr solide erwiesen. „Das ist ein Beleg für den erfolgreichen Strukturwandel, den Brandenburg in den vergangenen zwei Jahrzehnten durchlaufen hat und den nur wettbewerbsfähige, flexible Unternehmen gemeistert haben", erklärte der Minister.

Als wichtige Themenfelder der Politik, um die Entwicklung der kleinen und mittleren Unternehmen weiter voranzubringen, nannte der Minister die Sicherung des Zugangs der Firmen zum öffentlichen und privaten Kapitalmarkt, eine stabile und preisgünstige Energieversorgung sowie eine noch engere Verzahnung der Innovations- und Technologiepolitik mit Berlin. „Ich bin überzeugt, dass der Unternehmerverband Brandenburg in diesen und anderen Fragen weiterhin ein wichtiger Gesprächspartner für die Landesregierung sein wird - so wie er seit seinem Bestehen die Landespolitik manches Mal kritisch, aber stets konstruktiv begleitet hat", betonte Christoffers. Anlässlich des Jubiläums sprach der Minister dem Verband seinen Dank für dessen „großes Engagement für den Mittelstand" aus.

 

letzte Änderung am 27.05.2010

 

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