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Bevölkerungsprognose für Berlin bis 2030

04.12.2012

Berlin wird weiter wachsen. Bevölkerungsprognose für Berlin und die Bezirke 2011 - 2030

Pressemitteilung
Berlin, den 04.12.2012 - auch hier zu lesen

Aus der Sitzung des Senats am 4. Dezember 2012:

Berlins Bevölkerungswachstum wird auch in den nächsten Jahren anhalten. Das geht aus einer neuen kleinräumigen Bevölkerungsprognose für Berlin und die Bezirke mit dem Zeithorizont 2030 hervor, die die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt in Zusammenarbeit mit dem Amt für Statistik Berlin-Brandenburg erarbeitet hat. Sie zeigt die zu erwartenden Veränderungen in der Anzahl und im Altersaufbau der Bevölkerung auf. Der Senat hat dazu auf Vorlage von Stadtentwicklungs- und Umweltsenator Michael Müller heute einen Bericht beschlossen.

Senator Müller: „Die Ergebnisse der Bevölkerungsprognose werden den planenden Einrichtungen der Stadt als Orientierungshilfe und als Arbeitsgrundlage für Investitions- und Maßnahmeentscheidungen zur Verfügung stehen. Die wichtigste Botschaft dabei ist, dass Berlin seit einigen Jahren wächst und dieses Wachstum anhalten wird. Und Berlin wird - wie die anderen deutsche Städte und Regionen auch - anhaltend mit dem demografischen Wandel konfrontiert sein."

Die Ausgangsbevölkerung von Ende 2011 mit 3,502 Mio. Personen wird sich in den nächsten 18 Jahren um gut 7 % erhöhen. In Zahlen wird ein Zuwachs um 254.000 Menschen auf 3,756 Mio. Menschen im Jahr 2030 erwartet. Das entspricht einer kleineren Großstadt wie Mönchengladbach.

Das Durchschnittsalter erhöht sich von 42,3 Jahren in 2011 auf 44,2 Jahre in 2030. Die Gruppe der älteren Menschen (65 Jahre und mehr) wird um gut 190.000 Personen (gut
14 %) zunehmen, die der Hochbetagten (80 Jahre und älter) wird sich mit einer Zunahme von knapp 120.000 Personen um 80 % erhöhen.

Die Gruppe der Menschen im erwerbsfähigen Alter zwischen 18 und unter 65 Jahren bleibt bis 2030 nahezu stabil (-0,2 %). Zuwandern werden überwiegend junge Menschen (18 bis unter 30 Jahre). Junge Zuwandernde bringen auch einen positiven Effekt für die natürliche Bevölkerungsentwicklung. Daher bleibt die Altersgruppe der Kinder unter sechs Jahre mit ca. 200.000 Personen ungefähr konstant, während die Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen zwischen sechs und unter 18 Jahren um knapp 64.000 Personen oder fast 20 % wächst.

Zuwanderung ist der Motor der Bevölkerungsentwicklung. Die Bevölkerungsprognose geht davon aus, dass Berlin bis zum Jahr 2030 etwa 275.000 Personen durch Wanderungen gewinnen wird. Hierbei sind die alten Bundesländer und das Ausland besonders beteiligt. Berlin wächst aktuell auch aufgrund der natürlichen Bevölkerungsentwicklung: Eine längere Lebenserwartung und mehr Geburten tragen dazu bei. Alle Bezirke nehmen an der Entwicklung teil, in unterschiedlicher Stärke. Die Wohnungsbauflächen und ihre Aktivierung sind eine Ursache für den Umfang, in dem die Bezirke wachsen. Für Reinickendorf
(+1,9 %) und Tempelhof-Schöneberg (+2,5 %) wird eine leicht positive Entwicklung erwartet. In Pankow sind die höchsten Zuwächse (+16,3 %) zu erwarten. Zu berücksichtigen ist dabei, dass diese Entwicklungen innerhalb der Bezirke kleinräumig differenziert ausfallen können.

Nunmehr sind die Fachplanungen gefragt, die Ergebnisse der Bevölkerungsprognose im Hinblick auf den Fortschreibungs- und Aktualisierungsbedarf auszuwerten. Dies betrifft den gesamten Umfang demografierelevanter Themen wie Kita-, Schulen-, Krankenhaus- und Friedhofsplanung, Wohnen, Verkehr, Fachkräfte einschließlich Lehrerbedarf und Jugendfreizeitstätten. Neben den Senats- und Bezirksverwaltungen mit den unterschiedlichen Planungsinstrumenten sind auch weitere gesellschaftliche Akteure gefragt. Hierzu zählen u. a. die Wohnungsbaugesellschaften und die Gesundheitswirtschaft.

 

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http://www.ihk-berlin.de/servicemarken/presse/presseinfo/2177020/IHK_Berlin_zur_neuen_Bevoelkerungsprognose.html;jsessionid=7D31A1E93A015020EEB36AE9599F6283.repl21

 

5. DEZEMBER 2012

IHK Berlin zur neuen Bevölkerungsprognose: Berlin muss notwendige Infrastruktur schaffen!"

Aus der neuen Berliner Bevölkerungsprognose geht hervor, dass die Hauptstadt bis zum Jahr 2030 um rund 250 000 Einwohner wachsen wird – das bedeutet rund 150.000 neue Haushalte. In Berlin werden nicht nur deutlich mehr Wohnungen als bisher angenommen benötigt, sondern die Stadt muss auch dem Bedarf an mehr Kitas, Schulen, funktionierenden Straßen und öffentlichen Verkehrsmitteln gerecht werden.Bei Berlins Infrastruktur herrscht dringender Handlungsbedarf: Die aktuellen Zukunftspläne basieren alle auf veralteten Annahmen, dass die Bevölkerung der Hauptstadt bis 2025 weitestgehend konstant bleibt. Nun müssen diese Planungen an die absehbaren Herausforderungen angepasst werden. Sonst sind Überlastungen programmiert.Zur neuen Berliner Bevölkerungsprognose sagt Christian Wiesenhütter, Stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer: „Berlin muss notwendige Infrastruktur schaffen: Das Straßennetz sowie das S- und das U-Bahn-Angebot müssen auf die steigende Nachfrage vorbereitet werden. Ebenso gibt es bei soziale Infrastruktur wie Kindergärten, Schulen, Hochschulen, Krankenhäusern und Betreuungseinrichtungen dringenden Handlungsbedarf.“Wiesenhütter mahnt: „Der aktuelle Stadtentwicklungsplan Verkehr geht immer noch von sinkendem Aufkommen im Straßenverkehr aus. Angesichts der neuen Bevölkerungsprognose müssen notwendige Netzergänzungen nun vorangebracht werden und angedachte Rückbauten neu überdacht werden. Das gilt für die innerstädtischen Verkehrsnetze wie auch für die regionale und überregionale Verkehrsanbindung Berlins, insbesondere nach Polen.“Zu den wichtigsten Projekten gehören neben dem Flughafen BER und der Stadtautobahn A100 auch die Tangentialverbindung Ost, die Dresdner Bahn, die Ortsumfahrung Ahrensfelde sowie die Bahnstrecken nach Stettin und Breslau. Auch der Wohnungsneubau stellt eine besondere Herausforderung dar: Für Größenordnungen von jährlich durchschnittlich 10.000 neuen Wohnungen sind vor allem für die privaten Investoren investitionsfreundliche Rahmenbedingungen erforderlich. 2012 wurden 90 Prozent der neu gebauten Wohnungen von privaten Unternehmen geleistet.Wiesenhütter empfiehlt: „Berlin sollte endlich seine enormen Flächenressourcen mobilisieren. Dazu müssen aktuelle Bebauungspläne den noch gültigen Baunutzungsplan von 1958/61 ersetzen. Eine engagierte Flächenpolitik, bestehend aus einer entschlossenen Verdichtungs- und Neubaupolitik, ist das Eigenkapital der Stadt. Dazu gehört auch die Etablierung eines Wohnungsbaukoor-dinators auf oberster Senatsebene. Mittel der Vergangenheit – wie eine Zweckentfremdungsverbotsverordnung oder Förderprogramme für Großsiedlungen – werden die aktuellen Herausforderungen nicht lösen.“Pressemitteilung der IHK Berlin vom 4. Dezember 2012

 

 

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