Leuchtturmprojekt Seehafenhinterlandstandor
Projektskizze:
Berlin/ Brandenburg als Hub im Seehafenhinterlandverkehr
Das Thema „Seehafenhinterlandstandort“ versteht sich nicht als Einzelprojekt, sondern vielmehr als programmatisches, integrierendes Dach, unter dem organisatorische und infrastrukturelle Maßnahmengenauso zusammenwirken müssen wie technologieorientierte Verbundprojekte und konzertierte Aktionen des Standortmarketings.
Ausgangssituation:
- Globalisierung der Weltwirtschaft bewirkt dynamisches Wachstum des Seehandels
- 40 % Zuwachs des Güterumschlags in deutschen Seehäfen in den letzten 10 Jahren, Containerverkehre steigen überproportional
- Kein Ende der hohen Wachstumsraten abzusehen, Seehäfen und deren Umfeld werden mehr und mehr zu Engpässen, so dass großräumigere Hinterlandverkehre mit logistischen Dienstleistungen an Bedeutung gewinnen
Ziele und Chancen:
- Verlagerung von Seehafenhinterlandverkehren und der damit verbunden logistischen Mehrwert-Services in die Region Berlin-Brandenburg → Entwicklung zum Seehafenhinterland-Hub
- Bessere Auslastung der Kapazitäten der Güterverkehrszentren (GVZ), Binnenhäfen und anderen logistischen Standorten der Region; Bündelung von Containertransporten per Bahn- Stärkung der Gateway-Funktion Berlin-Brandenburgs für Verkehre nach Osteuropa und Asien
- Ansiedlung weiterer Zentrallager mit Verteilfunktionen auch über die Region hinaus (z. B.Westpolen)
- Erhöhung der logistischen Wertschöpfung in der Region durch Serviceleistungen (z. B. Container-Handling inkl. Befüllen Entleeren)
- Lagerhaltung und Kommissionierung im Auftrag von Verladern
- Organisation der Warenverteilung- Konsolidierung von seewärtigen Im- und Exportsendungen
Was ist zu tun?
Das Logistiknetzwerk Berlin-Brandenburg (LN-BB) ist der Treiber für das Thema „Seehafenhinterlandverkehre“. Die Studie „Möglichkeiten der Entwicklung Brandenburgs als Hub imSeehafenhinterlandverkehr“ im Auftrag des Brandenburger MIR unter Federführung Wagener & Herbst (Koordinator LN-BB) hat die Potenziale perspektivisch untersucht, u. a. mit Kosten-Nutzen-Analyse für Standortvergleich (Lagerkosten, Lohnkosten, Grundstückspreise). Die Studie wurde Mitte Juni 2008 gegenüber dem Auftraggeber präsentiert; Zusammenfassung der Handlungsempfehlungen ist verfügbar; Langfassung der Studie noch vom Auftraggeber freizugeben.
Die Potenzialstudie mündet in eine Reihe von Handlungsempfehlungen, die insbesondere infrastrukturelle Aspekte und das Standortmarketing betont, z. B.:
- Entwicklung der Güterverkehrsszentren (GVZ) zu Drehscheiben des kombinierten Verkehrs mit unterschiedlichen Spezialisierungen
- Nutzung von Industriekernen (z. B. Schwarrzheide und AB-Dreieck Wittstock/Neuruppin) zum Ausbau als Logistikstandorte für den Hinterlandverkehr
- Weitere Ansiedlung von Warenverteilzentren in Brandenburg
- Stärkere Nutzung der Binnenschifffahrt (insb. Richtung Hamburg)
- Zielgerichtetes Standortmarketing (in den Seehäfen, gegenüber Handelsunternehmen, Logistikern, Verladern, Betreibern Basierend auf den Handlungsempfehlungen erarbeiten LN-BB, ZAB und TSB-FAV einen Entwurf des Umsetzungskonzepts (Zielsetzungen, Meilensteine, Partner, Finanzen) bis Mitte September 2008.
Zentraler Punkt des Konzeptes wird die Definition technologieorientierte Projekte im Verbund zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sein, die der Region Berlin-Brandenburg Alleinstellungsmerkmale gegenüber anderen Regionen im Wettbewerb um Hafenhinterlandverkehre verschaffen soll.
Quelle: Innovationsgipfel der Länder Berlin und Brandenburg 2008, IHK Potsdam – 03.11.2008